So können wir Lichtverschmutzung verringern

Dr. Sibylle Schroer im Interview

Dr. Sibylle Schroer (Projektkoordinatorin im AuBe-Projekt in der Forschungsgruppe Lichtverschmutzung und Ökophysiologie am IGB) im Interview mit dem Radiosender EgoFm: „Meist verbinden wir Licht mit etwas Positivem, zu viel Licht kann aber auch negative Auswirkungen haben. Das Stichwort hier heißt Lichtverschmutzung“. Sie erklärt, dass das Phänomen der Lichtverschmutzung die Verschmutzung des natürlichen Lichts durch künstliches Licht beschreibt: Unser künstliches Licht überstrahlt das natürliche Licht und hellt den Nachthimmel und die Umgebung auf, wodurch Nachtorganismen jederzeit geblendet und gestört werden. Sie berichtet außerdem vom Projekt „Artenschutz durch umweltverträgliche Beleuchtung (AuBe)“ und gibt Tipps, wie man selbst zum Schutz der natürlichen Dunkelheit beitragen kann. Hören Sie hier selbst. (der Beitrag dauert ca. 12 Minuten).

Insekten werden von Licht angezogen (Foto: Pixabay)

NDR Info: Wie viel Licht ist zu viel Licht?

In einem NDR Info-Beitrag geht es um das Thema Lichtverschmutzung. Beitragende sind u.a. Jana Eccard (AG Tierökologie, Universität Potsdam) und Franz Hölker (AG Lichtverschmutzung und Ökophysiologie, IGB). Neben den negativen Folgen des künstlichen Lichts auf viele Tierarten werden die Fakten zum Thema Sicherheit(-sgefühl) in der Nacht und Licht erläutert. Der Beitrag dauert ca. 11 Minuten. Hören Sie hier selbst.

Insekten werden von Licht angezogen (Foto: Pixabay)

Machen Sie mit beim Fotowettbewerb „Lebendige Nacht“

Josh 13 / Pixabay

Die Nacht ist zum Schlafen da? Nicht für alle Lebewesen: Über die Hälfte aller Tiere ist während der Dämmerung oder in der Nacht aktiv. Das Forschungsteam zur Lichtverschmutzung vom IGB, der Verein StadtNatur und das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) laden zum Fotowettbewerb „Lebendige Nacht“ ein, um auf diese faszinierende Vielfalt aufmerksam zu machen und ins Bewusstsein zu rufen, wie wichtig der Schutz von Nachtlandschaften ist. Fotografieren Sie nacht- und dämmerungsaktive Arten, finden Sie künstliche Lichtquellen und gewinnen Sie tolle Preise. Alle Informationen unter www.stadtwildtiere.de. Der Teilnahmezeitraum ist der 1. bis 30. September 2022.

Licht zerschneidet Lebensräume – Das AuBe Projekt im mdr Interview

Künstliches Licht in der Nacht. Bild Pixabay, freie Nutzung.

„Hell, heller, zu hell. Mittlerweile gibt es nur noch wenige Flecken auf unserer Erde, die nicht durch künstliche Lichtquellen erstrahlen. Sogar im Meer ist zu viel Licht — ein echtes Problem. Licht kann nämlich Lebensräume regelrecht zerschneiden und für Tiere, ähnlich wie Zäune, Straßen oder Gebäude, ein Hindernis darstellen.“

So beginnt ein interessanter online Artikel des mdr, den Sie hier nachlesen können.

Der mdr spricht mit Dr. Franz Hölker, Kopf des AuBe Projektes (alias Tatort Straßenbeleuchtung) und Leiter der Forschungsgruppe Lichtverschmutzung und Ökophysiologie am Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) über die negativen Auswirkungen von Licht auf die Umwelt. Licht stört nicht nur die Tag-Nacht Rhythmen sondern auch die Bewegungen von Wildtieren. Sie können von Lichtquellen angelockt werden und so von ihrem Weg abgebracht werden – mit teils erheblichen Folgen. So sterben Millionen Insekten im Schein von Leuchten an Erschöpfung und auch Fledermäuse und Vögel gehören zu den Opfern von zu viel Licht am falschen Ort. zur falschen Zeit.

Dr. Franz Hölker erklärt warum Licht ein Problem sein kann und welche Konsequenzen wir daraus ziehen sollten. Dabei ordnet er verständlich die Ergebnisse einer wissenschaftlichen Publikation zum Thema ein, an der auch Hölker selbst beteiligt ist. Die Publikation ist in „Landscape and urban planning“ erschienen und hier frei zum Lesen und herunterladen verfügbar.

International Dark Sky Week: 22.-30. April 2022

Die International Dark-Sky Association (IDA) hat zum Ziel, Menschen weltweit zu motivieren, während der International Dark Sky Week vom 22. bis 30. April 2022 die Nacht zu entdecken. Diese jährlich stattfindende einwöchige Veranstaltung soll das Bewusstsein für die negativen Auswirkungen der Lichtverschmutzung und die vorhandenen Lösungen schärfen und gleichzeitig die Nacht feiern. Mehr Informationen und wie Sie dazu beitragen können, finden Sie hier.

Die Jagd nach der Sternendiebin

Quelle: Pixabay freie kommerzielle Nutzung ohne Bildnachweis.

Die Villa Fohrde Bildungs- und Kulturhaus e.V. in Havelsee bietet Umweltbildung für Kinder und Erwachsene, die Spaß macht. Ganz in diesem Sinne, gibt es dort nun eine Veranstaltungsreihe unter dem Titel „Die Sternendiebin & Lichtblicke der Nachhaltigkeit“, in der Interessierte aktiv mitmachen  können.
Ein Highlight ist das zugehörige Online Escape Game Sternendiebin. Wenn Sie Spaß an Spielen haben und nebenbei noch einige spannende Dinge über das Thema Lichtverschmutzung und unseren Sternenhimmel erfahren möchten, dann probieren Sie es doch mal aus.
Die spannende Beschreibung der Villa Fohrde zum Spiel:

„Die drei Held:innen unseres Spiels gehen kreative Wege, nicht immer ganz legal und doch halten sie am Ende ein Umweltverbrechen auf. Kreative Wege sind auch nötig, um diese Welt zukunftsfähig zu machen. Wir meinen hiermit nicht das plumpe Versprechen einer grünen Technologie, die alle Probleme löst. Es wird eine Transformation der Gesellschaft und Wirtschaftsweise brauchen […].“

Sie wollen wissen, wie es weiter geht? Finden Sie es heraus!
Hier geht’s direkt zum Spiel.

„Lichtverschmutzung – Wie Tiere unter hellen Nächten leiden“ ein Beitrag in SWR2 WISSEN von Julia Beißwenger

Alchemist HP: Nächtlicher Insektenflug vor Scheinwerfer

In diesem SWR2 WISSEN-Beitrag wird über die oft dramatischen Folgen der Lichtverschmutzung auf verschiedene Tiergruppen wie Fledermäuse, Insekten, Zooplankton, Vögel, Amphibien und Mäuse berichtet. Wissenschaftler*innen wie Christian Voigt (Leibniz-IZW), Stella Berger und Franz Hölker (Leibniz-IGB) berichten aus ihrer Forschung und plädieren für einen verantwortungsvollen Umgang mit künstlicher Beleuchtung.

Hier geht’s zum Beitrag.

…der SWR2 schreibt dazu: „Nicht nur Menschen leiden unter den Folgen der zunehmenden Beleuchtung unserer Nächte. Für Tiere ist Licht oft sogar eine tödliche Gefahr. Milliarden Insekten sterben an Lampen, Vögel fliegen große Umwege, um die Lichtglocke einer Stadt zu meiden, Fledermäuse verlieren die Orientierung und auch in Seen leiden die Fische.

Inzwischen leuchten unsere Städte zum Teil viertausendmal heller als das natürliche Nachtlicht. Da die Lichtverschmutzung die Ökosysteme beeinflusst, fordern Wissenschaftler, mit Licht klüger umzugehen.“

Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr!

Vielen Dank für Ihr Interesse und Ihre Unterstützung. Alles Gute vom gesamten Team des Projektes Tatort Straßenbeleuchtung!

…fast zu spät, aber auch schön zum Nachblättern:

Hier finden Sie einen Weltraum-Adventskalender der Riffreporter.

Hier finden Sie einen schönen und informativen Adventskalender zu Bestäubern von Naturblick, Museum für Naturkunde.

Mehr Licht – die Tücken des Lichts als Thema im WWF Podcast ‚ÜberLeben‘

Pixabay License, freie kommerzielle Nutzung: links, mitte, rechts.

„„Mehr Licht!“ Das waren 1832 angeblich die letzten Worte von Johann Wolfgang von Goethe. Angesichts des trüben Wetters in der dunklen Jahreszeit möchte man sich der Forderung des Dichterfürsten durchaus anschließen. Doch wo Licht ist, ist eben auch Schatten. Wir reden heute in #ÜberLeben mit Frauen, die sich auskennen mit Licht. […]“

So präsentiert sich die Folge zum Thema Licht und dessen Auswirkungen in der neuen Ausgabe des WWF Podcasts. Im Beitrag geht es – passend zur Jahreszeit – um Weihnachtsbeleuchtung, Kerzen aber auch um LEDs und Lichtverschmutzung.

Der „ÜberLeben“ Podcast widmet sich Natur- und Umweltschutz im 21. Jahrhundert. Angesichts von Artensterben, Umweltzerstörung und Klimawandel geht er der Frage nach, wie es gelingen kann, einen lebendigen Planeten für heutige und kommende Generationen zu bewahren. Dabei kommen Experten und Expertinnen verschiedenster Disziplinen zu Wort, um über die Probleme aber auch über Chancen und Lösungsansätze zu sprechen.

Wenn Sie also wissen wollen, welche Auswirkungen Ihre Weihnachtslichter oder Gartenbeleuchtung möglicherweise haben und was Sie selbst für eine umweltfreundlichere Gestaltung tun können, worauf Sie beim Kerzenkauf achten sollen oder was ein „Staubsaugeffekt“ ist, hören Sie doch mal rein:
Hier geht’s zum Podcast.

Sternenparks – Sehnsuchtsorte für Hobbyastronomen und Sternengucker

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In Deutschland gibt es bislang vier ausgewiesene Sternenparks. Ähnlich dem Konzept der Nationalparke zum Schutz von Tier- und Pflanzenarten sowie Ökosystemen, sind Sternenparks Orte, die sich für den Schutz der natürlichen Dunkelheit durch den maßvollen Einsatz von künstlichem Licht einsetzen.

Deutschlands erster Sternenpark wurde 2014 ernannt, sein Gebiet umfasst den  Naturpark Westhavelland in Brandenburg, sowie die Gemeinde Schollene in Sachsen-Anhalt. Dort finden auch wichtige Freilandarbeiten für das Projekt Tatort Straßenbeleuchtung statt. Stand heute hat die International Dark Sky Association (IDA) drei weitere Sternenparks international anerkannt, den Sternenpark Nationalpark Eifel, den Sternenpark Winklmoos-Alm in den Chiemgauer Alpen sowie den Sternenpark Rhön, mit Fulda als erster Sternenstadt des Landes.

An diesen Orten lässt sich der natürliche Sternenhimmel besonders gut beobachten. Bis zu 6000 Sterne lassen sich entdecken und dazu in Sommer und Herbst das sternendurchsetzte, weiße Band der Milchstraße. Ziel der Sternenparks ist, unter anderem, diesen fantastischen Anblick als ältestes Kulturgut der Menschheit zu erhalten. Darüber hinaus geht es um den Schutz von Pflanzen- und Tierwelt, einen nachhaltigeren Umgang mit Energie, das menschliche Wohlbefinden sowie Information zur Problematik der Lichtverschmutzung.

Packen Sie also warme Kleidung und am besten auch ein Fernglas ein und werfen Sie selbst einen Blick in unendliche Weiten.